Unsere Vereinsgeschichte
Schützenvereine gibt es schon seit Jahrhunderten. Ihre Wurzeln reichen bis zu den Bogenschützen zurück, die später auch die Bruderschaften und Schützengilden der Armbrustschützen bildeten. Mit der Erfindung des Vorderladers und des Luntenschloßgewehrs um 1520 entstanden innerhalb dieser Gilden eigene Gruppen von „Büchsenschützen“ sowie selbständige bürgerliche Schützenverbände. Ihre Blütezeit erlebten sie am Anfang des 16. Jahrhunderts, und das Sportschießen wurde zu einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen in ganz Mitteleuropa, England und Amerika.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg waren Schützenvereine in unseren Landen fast ausgestorben. Als sie wiederbelebt wurden, erfreuten sie sich nicht mehr der gleichen Unterstützung durch die lokalen Landesherren. Erst in den frühen 1800er Jahren entstanden wieder neue, bürgerliche Schützengesellschaften. Neben dem sportlichen Schießen konzentrierten sich diese Vereine auch auf die Entwicklung geistiger Fähigkeiten und die Förderung der Geselligkeit. Schützenvereine erlangten in der Gesellschaft hohes Ansehen und Bedeutung.
In Bonlanden begann der Schießsport in den 1920er Jahren im Jungbauernbund. Zunächst traf man sich zum Zimmerstutzenschießen in einem Gasthaus. Später erwarb man ein günstiges Gelände, auf dem mit beachtlichen Eigenleistungen eine Schießbahn und ein Schützenhaus errichtet wurden.

Der Kleinkaliberschützenverein Bonlanden e.V. wurde erstmals 1926 gegründet. Zu dieser Zeit hatte Bonlanden sogar zwei Schützenvereine: die „Bergschützen“ und die „Talschützen“, die sich jedoch in den 1930er Jahren zu einem Verein zusammenschlossen. Natürlich wurde das Sportschießen nicht nur innerhalb des Vereins gepflegt, sondern auch im sportlichen Wettkampf mit anderen Vereinen. Neben nahegelegenen Gegnern wie Echterdingen konnte man damals sogar beim Tiroler Landesschießen in Innsbruck beachtliche Erfolge und Preise nach Hause holen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Schützenvereine überall automatisch aufgelöst, auch in Bonlanden. Die Wiederbelebung des heutigen Kleinkaliberschützenvereins in Bonlanden hat eine amüsante Geschichte. Im Jahr 1955 stand aus irgendeinem Grund eine Schießbude am „Lindle“. Ein Bonländer schoss fleißig, als ein anderer neben ihm stand und mit seinem Luftgewehr auf die Ringscheibe zielte. Sie tauschten Blicke aus und merkten, dass beide ziemlich gut schossen. Sie kamen ins Gespräch und fragten sich, ob es in Bonlanden einen Schützenverein gab. Da es keinen gab, beschlossen sie, einen zu gründen. Bald darauf trafen sich acht Männer, um die Statuten zu verfassen, und Bonlanden hatte offiziell wieder seinen Schützenverein.
Zunächst war das alte Schützenhaus unterhalb des ehemaligen Müllabfuhrplatzes in der Nähe der heutigen Kläranlage mitten im Waldidyll gebaut. Es hatte vier 50m-Kleinkaliber- und 10 Luftgewehrstände. Die genaue Anzahl der Arbeitsstunden, die an den Wochenenden und Abenden investiert wurden, ist nicht bekannt, aber es waren viele freie Stunden und viel Schweiß. Nach einigen Jahren rückte die Böschung des Müllabfuhrplatzes immer näher, und es war klar, dass die Schießanlage bald unbenutzbar sein würde.
Die Gemeinde Bonlanden stellte dem Schützenverein etwas weiter oberhalb, in Richtung Uhlberg, einen anderen Platz zur Verfügung. Wieder wurde fleißig angepackt. Zuerst kamen die Amerikaner mit zwei riesigen Planierraupen und bauten einen 50 Meter langen Platz in die Waldböschung. Anschließend wurde mit weit über 5000 freiwilligen Arbeitsstunden von Fach- und Hilfsarbeitern das Anwesen errichtet und 1967 feierlich eingeweiht. Heute ist das Schützenhaus für alle Bonländer und Bonländerinnen, die auf den Uhlberg wandern oder in den „Wengert“ fahren, ein vertrauter Anblick. Aber wussten Sie, dass wir unter dem Schützenhaus einen 20 Meter tiefen Brunnen haben, der uns mit erstklassigem Wasser versorgt?

In den 1970er Jahren entwickelte sich der KK-Schützenverein Bonlanden zu einem der größten Vereine des Schützenkreises Esslingen. Bereits in dieser Zeit wurde eine erste Damenmannschaft gegründet, die den Herren in nichts nachstand und bei Wettkämpfen und Meisterschaften beachtliche Erfolge erzielte.
Bedeutende Weiterentwicklungsmaßnahmen unseres Standortes waren die Errichtung der Pistolenbahn im Jahr 1983. Seither stehen für Kurzwaffendisziplinen auf 25 Meter fünf Stände zur Verfügung. Im Jahr 1992 folgte der Bau der Luftdruckwaffenhalle, in der bis zu zehn Schützen vor Wettereinflüssen geschützt an Ihrem Auge und der ruhigen Hand arbeiten können.
Als Mitglied im Deutschen Schützenbund bieten wir eine Vielzahl von Disziplinen an. Einige unserer Schützen sind zusätzlich Mitglied im Bund deutscher Sportschützen. Die Erfolge unserer aktiven Mitglieder können sich sehen lassen: Mehrere Deutsche Meister und Mannschaften in der Landes- und Oberliga zählen zu unseren Mitgliedern.
Heute zählen über 150 aktive und passive Sportschützen zu unseren Mitgliedern.